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Friedhof mit einmaligen Grabmalensembles

Berliner Straße 81-103  —  10713 Berlin-wilmersdorf

Friedhof mit einmaligen Grabmalensembles

Westlich des Ortskerns von Wilmersdorf wurde 1885/86 der „Städtische Friedhof der Landgemeinde Deutsch-Wilmersdorf“ angelegt. Im Zentrum des damals etwa einen Hektar großen Geländes befand sich eine nach Plänen von Max Contag und Christian Havestadt errichtete Friedhofskapelle mit Leichenhalle, die aufgrund von Kriegsbeschädigungen nach dem Zweiten Weltkrieg abgetragen wurde. Von der Kapelle aus erschloss sich der Friedhof durch ein rechtwinkliges Wegesystem, wobei die Hauptwege als Alleen, vorwiegend Linden und Platanen, angelegt wurden. Die Grabfelder sind mit Hainbuchen-, Thuja-, Eiben- oder Buchshecken eingefasst.

Im Laufe seines Bestehens wurde der Städtische Friedhof Wilmersdorf mehrere Male erweitert und umfasst heute eine Fläche von etwa 10 Hektar. Die erste Erweiterung in Richtung Osten erfolgte 1891 unter dem Wilmersdorfer Gartendirektor Richard Thieme, 1906 wurde der Begräbnisplatz nach Süden, zwischen 1907 und 1910 nach Westen hin vergrößert.

Ein einmaliges Ensemble Berliner Sepulkralkultur bildet der großartige Bestand an erhaltenen Wandgräbern und Mausoleen, die sich entlang der östlichen und westlichen Begrenzungsmauern des ältesten Friedhofteils aufreihen. Bemerkenswert ist auch die Anzahl der bedeutenden Grabarchitekturen des Bildhauers Hans Dammann, die sich auf dem Friedhof erhalten haben.

Nachdem 1914 die Feuerbestattung in den preußischen Staaten legitimiert worden war, wurde 1915 im Nordwesten des Friedhofs mit dem Bau eines Krematoriums begonnen, der jedoch infolge des Ersten Weltkrieges eingestellt und 1919 wieder aufgenommen wurde. Bis 1922 entstand nach Plänen von Otto Herrnring als klassizistischer Kuppelbau ein Krematorium mit Feierhalle. Ab 1925 kamen mehrere Kolumbarien (Urnenhallen) hinzu mit einem in Berlin einzigartigen Gartenhof in maurisch-gotischem Stil. Auf dem Platz vor der Freitreppe zum Krematorium stehen je zwei aufein-ander bezogene weibliche Trauerfiguren aus Muschelkalk von Eberhard Encke sowie zehn Pflanzschalen. Ein ebenfalls von Encke geschaffenes Relief Die eilende Zeit schmückt das Giebelfeld über dem Haupteingang.

1935 wurde der Name des Friedhofs in „Urnenhain Wilmersdorf“ umgeändert, da nur noch Urnenbestattungen zugelassen waren. Diese Vorschrift wurde 1945 wieder aufgehoben. Nach einer Renovierung wurde das Krematorium – heute ein eingetragenes Baudenkmal – 1966 wiedereröffnet, seit 1990 aber für Einäscherungen geschlossen. Die Trauerhalle ist nach wie vor in Benutzung.

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Grabanlage Grabmal Grabstätte Mausoleum