Im Ursprung romantisch
GuerickeStraße 5-9 — 10587 Berlin-Charlottenburg

Ursprünglich außerhalb der Stadt im Jahre 1815 eingerichtet, liegt der Luisenfriedhof I der Evangelischen Luisen-Kirchengemeinde heute im Zentrum des City-Bezirks Charlottenburg. Als ältester der drei Luisenkirchhöfe auch Alter Luisenfriedhof genannt, wurde er nach Plänen des am Schloss Charlottenburg tätigen Königlichen Hofgärtners George Steiner im Stile eines romantischen Landschaftsgartens angelegt. Er ersetzte die beiden innerstädtischen Friedhöfe Charlottenburgs, die aus hygienischen Gründen, d.h. aus Furcht vor den sogenannten „mephitischen Verwesungsdünsten“, aufgegeben wurden.
In den 1880er Jahren erreichte die Bebauung von Charlottenburg wiederum den Friedhof und so wurde er bald darauf entsprechend dem Allgemeinen Preußischen Landrecht geschlossen. Als Ersatz dienten der 1867 eröffnete Luisenkirchhof II und der 1891 eröffnete Luisenkirchhof III. Nach der Legalisierung der Feuerbestattung in Preußen wurde der Friedhof mit der Anlage eines Urnenhains für Feuerbestattungen 1926 wieder geöffnet, seit Mai 1945 sind auch Erdbestattungen wieder zugelassen.
Die einstige Anlage hat seit ihrem Bestehen durch Gebietsabtretungen, schwere Schäden im Zweiten Weltkrieg sowie Umwidmungen und Abräumungen von Erbbegräbnissen große Veränderungen erfahren. Dennoch kennzeichnen einige kunst- und kulturhistorisch bedeutende Erbbegräbnisarchi-tekturen den Friedhof als eine historische Stätte, wo zahlreiche alteingesessene Charlottenburger Familien bestattet sind. 1930 geriet der Kirchhof unerwartet in die Schlagzeilen der Presse, als die sogenannten „Meisterdiebe von Berlin“, die Gebrüder Franz und Erich Sass, ihren Millionenraub aus der Disconto-Gesellschaft in der Kleiststraße auf ihm zu verstecken suchten.