Auf einem Grabmal das Bild eines Grabmals

Familie Schmückert

• Das etwa um 1880 entstandene, in neubarocken Formen gestaltete Grabmal ist eines der Hauptwerke des Bildhauers Rudolf Pohle, dessen bekannteste Schöpfung das Denkmal für den Steindruckerfinder Alois Senefelder auf dem Senefelderplatz ist. Ungesichert indessen ist, für wen genau das aus weißem Marmor gearbeitete Grabzeichen gefertigt wurde. Vermutlich markiert es den Begräbnisort der Familie eines 1880 pensionierten Oberverwaltungsgerichtsrates mit Namen Schmückert. Die konische Grabstele, deren Inschriftensockel eine üppige Schmuckgirlande ziert, ist mit einem fein ausgearbeiteten, wunderschönen Hochrelief versehen. Es bildet eine trauernde Frauengestalt in antikischer Kleidung ab, die sich auf einen Grab-Obelisken stützt. In gebeugter Haltung und mit angewinkeltem rechtem Arm rahmt sie das auf dem Obelisken erscheinende Porträtmedaillon eines bärtigen Mannes ein. Zu Füßen der Trauernden sitzt ein kleines Kind, dass ihr einen Strauß Vergissmeinnicht reicht. Das künstlerisch bedeutende Grabmal dient heute als Stätte für anonyme Urnenbegräbnisse.