MASSNAHMEN: Reinigung und Konservierung der Grabanlage, eventuell farbliche Neufassung der Schrift, gärtnerische Maßnahmen
KOSTEN: 16.000 Euro
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Ein Achteck mit antikem Anteil
Grabanlage Carl Schilling
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Ist einer der Angehörigen von Berufs wegen Architekt, bietet sich an, das Erbbegräbnis der Familie selbst zu entwerfen. So war es auch der Fall bei der Steinmetzfamilie Schilling, deren Werkstatt an vielen öffentlichen Bauten in ganz Berlin mitwirkte. Ihr Familiengrab basiert auf einem Entwurf von Carl Schilling (1876-1939). Der Architekt und Steinmetz ließ 1910, anlässlich des Todes seines Vaters, des Königlichen Hofsteinmeisters Matthias Carl Schilling (1851-1909), einen Muschelkalkbau errichten, der neuklassizistische Formen mit Elementen des frühen Art Déco vermischt. Das Grabmal zeichnet sich durch seinen ovalen, achteckigen Grundriss aus und erinnert an einen Gartenpavillon ohne Dach. Die Wände des Oktogons haben bronzevergitterte Fensteröffnungen –mit Ausnahme des offenen Zugangs und der hinteren Stirnwand, die mit einem Kruzifix geschmückt ist. Darunter steht als Altar ein umgedrehtes Kapitell, bei dem es sich um eine antike Spolie, den Überrest eines antiken Bauwerks, handeln könnte. Der Vater des Architekten, Matthias Carl Schilling, gilt als Entdecker des Kirchheimer Muschelkalks – auch Fränkischer Muschelkalk genannt –, eines besonders schönen und beständigen Natursteins, der in Unterfranken, in der Gegend südlich von Würzburg, vorkommt. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts war Schilling im Besitz eines eigenen Steinbruchs in Kirchheim. Er begründete damit den sich heute in dieser Gegend befindlichen Industriezweig zur
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Förderung und Verarbeitung dieser beliebten Steinart, aus der auch das Familiengrab gefertigt ist. Damit dürfte das Grabmal Schilling nicht nur vergleichsweise kostengünstig gewesen sein, sondern überhaupt eines der wenigen Grabdenkmale darstellen, dessen Entstehung hinsichtlich des Materials und der Gestaltung auf einer nahezu vollständig unabhängigen Eigenproduktion der Familie beruht.
Was bisher beigetragen wurde
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