Refugium im Herzen der Stadt
der Friedhof I der Elisabeth-Gemeinde
ackerstrasse 37 – 10115 Berlin-mitte
Anfang der 1830er Jahre entstand die evangelische Elisabeth-Gemeinde, deren Zentrum die von Karl Friedrich Schinkel entworfene St. Elisabeth-Kirche (1832-34) an der Invalidenstraße bildete. Im Jahr 1843 ließ die Gemeinde auf einem Grundstück in der Ackerstraße einen Begräbnisplatz anlegen, der im darauf folgenden Jahr eingeweiht wurde. König Friedrich Wilhelm IV. stiftete 1851 ein großes neugotisches Kreuz aus Gusseisen, das sich an der Kreuzung der Hauptachsen des Friedhofs befindet und als Blickfang vom Haupteingang in der Ackerstraße zu sehen ist. Bereits zur damaligen Zeit verfügte das heutige Gartendenkmal über die charakteristischen, mit Linden gesäumten Alleen. Außerdem erhielt der Friedhof zur Ackerstraße hin eine gelblich verklinkerte Mauer mit aufgesetztem, kunstvollen Eisengitter und eine Toranlage aus Vierkantpfeilern. Mit floralem und gotisierendem Zierrat versehen, wurde über dem Eingangsportal ein schmiedeeiserner Schmuckbogen angebracht, in den der Name des Begräbnisplatzes eingelassen ist. Seit 1884 befindet sich etwa in der Mitte der Anlage eine im Stil der Backsteingotik errichtete Trauerkapelle. Obwohl auf dem Friedhof I der Elisabeth-Gemeinde keine Ehrengrabstätten des Landes Berlin zu finden sind, beherbergt er dennoch einige großartige und bedeutende Grabarchitekturen. Dazu gehören insbesondere die monumentale Erbbegräbnisstätte der Familie Wollank (der das ganze Grundstück ursprünglich gehörte) im Stil der italienischen Neorenaissance sowie die neuklassizistische tempelartige Grabanlage der Familie Carl Schmidt. Darüber hinaus lohnt sich ein Besuch der Anlage auch für die Vielzahl kleinerer Denkmäler, die aufgrund ihrer bildhauerischen Qualitäten von hoher kunsthistorischer Bedeutung sind.