Der älteste katholische Friedhof Berlins
der Friedhof der St. Hedwigs-Gemeinde
liesenStrasse 8 – 10115 Berlin-mitte
Der Alte Domfriedhof St. Hedwig wurde 1834 eingeweiht und ist heute der älteste bestehende katholische Friedhof Berlins. Sein Vorgänger, der erste katholische Begräbnisplatz am Oranienburger Tor, bestand seit 1777, wurde jedoch zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwidmet und überbaut. Unweit des ursprünglichen, an der Liesenstraße gelegenen Zugangs zum Friedhof, wurde in den Jahren 1866/67 eine repräsentative Trauerkapelle, die St. Annen-Kapelle, errichtet: ein nach dem Vorbild des Römischen Pantheons überkuppelter Zentralbau, der 1987 originalgetreu restauriert wurde. Ein überlebensgrosses, knieendes Engelpaar aus Marmor – Schöpfungen des Bildhauers Joseph Limburg und ursprünglich für das Krematorium Wilmersdorf gedacht – flankiert den Hauptweg vor der Kapelle. Die Begräbnisstätte der St. Hedwigs-Gemeinde hat seit ihrem Bestehen schwere Einschnitte erfahren. So musste die nördliche Friedhofsgrenze ab 1961 durch den Bau der Mauer als Staatsgrenze der DDR verschoben werden, woraufhin sich die zur Liesenstraße gelegenen Bestattungsfelder unvermittelt im „Todesstreifen“ wiederfanden. Sie wurden eingeebnet, nur wenige historische Grabzeichen konnten damals gerettet werden. Zudem kam es nach der Wende zu verheerenden Akten von Vandalismus und organisierter Grabräuberei, was die Vernichtung und das Verschwinden weiteren Kunstgutes zur Folge hatte. Trotz all dieser Widrigkeiten hat der Friedhof der St. Hedwigs-Gemeinde seine Bedeutung als kunstund kulturhistorisch wertvolles Gartendenkmal sowie als Ruhestätte bedeutender Berliner Persönlichkeiten nie verloren. Unter den hier Beigesetzten finden sich – um nur ganz wenige zu nennen – der Baumeister des Bode-Museums, Ernst von Ihne (†1917), dessen Sarg 1956 aus der Gruft der kriegsbeschädigten St.-Hedwigs-Kathedrale hierher überführt wurde, die Hoteliersfamilie Lorenz Adlon (†1921) sowie James Cloppenburg (†1926), der Mitbegründer des Bekleidungshauses Peek & Cloppenburg.