MASSNAHMEN: Trocknung und Dichtung der Gruftdecke und -wände, Restaurierung der Sarkophage, Instandsetzung und Austausch der Wandverkleidung
KOSTEN: 159.000 Euro (für die Gruft 43.000 Euro, für die Sarkophage 13.000 Euro, für Restaurierung der Marmorverkleidung 61.000 Euro, für den Austausch von Marmorplatten 42.000 Euro)
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Von glänzendem Schuhwerk und einem geigenden Einstein
Mausoleum Familie Lemm
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Otto Lemm (1867-1920) war Inhaber der Charlottenburger Firma Urban & Lemm. Der Familienbetrieb entwickelte sich zu einem der führenden Häuser in der Schuhcreme- und Metallputzmittelproduktion. Ab 1917 ließ sich der Fabrikant und Freimaurer Lemm in der Nordostecke des Friedhofs ein prunkvolles Mausoleum errichten. Der Architekt war Max Werner, der unter anderem das Haus am Waldsee erbaute. Er entwarf eine Grabkapelle in Gestalt eines neuromanischen Zentralbaus. Der Innenraum ist mit Marmor verkleidet und mit Mosaiken der Firma Puhl & Wagner geschmückt. Über dem Zugang zur Gruft ist das Doppelporträt des Ehepaares Lemm dargestellt. Ein weiteres Mosaik zeigt den Wohnsitz der Familie, eine ebenfalls nach Entwürfen von Max Werner im reformorientierten Landhausstil erbaute Villa in BerlinGatow, die heute auf eine bedeutende und wechselvolle Geschichte zurückblickt: Nach dem Tode Lemms erwarb der ungarische Arzt und Forscher Janós Plesch das Anwesen. Die Villa Lemm entwickelte sich daraufhin zum Gesprächsforum bekannter Zeitgenossen aus Pleschs Freundeskreis, darunter die Künstler Max Slevogt und Emil Orlik sowie der Physiker Albert Einstein, der auch Pleschs Patient war. Einstein soll einige Monate in der Villa Lemm gewohnt und im Pavillon am Ufer musiziert haben. Der Legende nach versammelten sich dort die vorbeiziehenden Freizeitschiffer auf der Havel, um den Melodien zu lauschen.
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Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten emigrierte die jüdische Familie Plesch nach England und die Villa wurde einige Jahre darauf als „Feindbesitz“ beschlagnahmt. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente sie als Sitz des Britischen Stadtkommandanten und beherbergte regelmäßig die Mitglieder der Königsfamilie bei ihren Berlin-Besuchen. Nach der Rückübereignung verkaufte die Familie Plesch den Besitz an die Stadt Berlin. Ein Osnabrücker Unternehmer und Kunstsammler erwarb schließlich das Anwesen für sich und seine Familie und ließ mit seiner Frau dieses „Juwel der Havellandschaft“ unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten wiederherstellen. Am Mausoleum der Familie Lemm wurden bereits Instandsetzungsmaßnahmen durchgeführt, die die Dachdeckung sowie die Sicherung des Mosaikbestandes betreffen.
Was bisher beigetragen wurde
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