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Zum alten Eisen gehörig
Ehepaar Wunderlich
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Es ist ein großes Glück, dass das Grabkreuz des Baumwollfabrikanten Johann Peter Wunderlich (1796-1856) und seiner Ehefrau Henriette Wunderlich, geb. Wilhelmi (1800-1886), – wenn auch nicht mehr in voller Schönheit – „überlebt“ hat. Es wurde nicht wie so viele andere Kreuze dieser Art bei einer Räumungsaktion der Friedhofsgemeinde im Jahr 1877 als Brucheisen verkauft. Vermutlich hatte es die Witwe nach dem Tod ihres Mannes bei der Königlichen Eisengießerei Berlin in Auftrag gegeben. Das auf einem Sandsteinsockel stehende, gusseiserne Kreuz hat heute hingegen von seiner einstigen Pracht viel eingebüßt: Das Eisenkreuz weist akute Korrosionserscheinungen auf, darüber hinaus ist es seiner wesentlichen Schmuckelemente fast vollständig beraubt. Als Serienprodukte, die aufgrund ihrer schlichten und klaren Formen vor allem in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sehr beliebt waren, gewannen gusseiserne Grabkreuze ihre individuelle Gestaltung durch die Inschriften und die Applikationen. Die Verzierungen jenes Grabmaltyps bestanden in der Regel aus antikisierenden und gotisierenden Ornamenten, die an den oberen Kreuzenden montiert waren: beispielsweise stilisierte Blattmotive oder Palmetten, umfangen von Roll- oder Doppelvoluten. Die Halterungen am Grabkreuz der Wunderlichs sowie geringe Reste an den Querbalkenenden zeugen noch von diesem Zierrat. Die Kreuzungswinkel waren mit Strahlenbündeln ausgefüllt, deren unteres Paar noch erhalten ist. Die Senkrechte des Kreuzes war mit plastischem Schmuck versehen. Deutlich sind noch Spuren der Reliefapplikationen erkennbar: Im
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unteren Bereich war früher ein geflügelter Engel oder ein Genius appliziert, den oberen Teil könnte die bei Ehepartnern oft verwendete Darstellung zweier ineinander verschränkter Hände als Symbol ihres christlichen Ehebundes geziert haben. Die Grabinschrift – hauptsächlich auf der Waagerechten platziert – erscheint auf beiden Seiten des Kreuzes in erhabenen Lettern. Wie die Inschrift waren wohl auch die übrigen Symbole und die inneren Rahmenleisten ursprünglich goldfarben gefasst.
Was bisher beigetragen wurde
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