MASSNAHMEN: Reinigung und Instandsetzung der gesamten Grabanlage (Fundamente, Einfriedung, Bronzeplastik und Bronzemedaillons)
KOSTEN: 110.000 Euro
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Der Stradivarius der Flügel
Erbbegräbnis Carl Bechstein
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Ohne Bechstein-Flügel ist das Klaviervirtuosentum der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nicht zu denken. Ob Wagner, Liszt oder Rubinstein, Humperdinck oder Grieg, Strauss, Debussy oder Furtwängler –viele große Komponisten und Musiker bevorzugten Konzertflügel aus der Werkstatt des berühmten Pianoforte-Herstellers Carl Bechstein (1826-1900). Der Klavierbauer lernte seinHandwerk in Erfurt, Dresden, London und Paris, bevor er sich 1853 in Berlin selbständig machte. Schon früh zählte der Dirigent und Pianist Hans von Bülow zu seinen Kunden und bestellte 1856 einen Konzertflügel. Das erste Konzert, bei dem von Bülow den Bechstein-Flügel öffentlich spielte, begeisterte die Musikwelt und markierte den Anfang einer beispiellosen Erfolgsgeschichte: Bis Ende 1860 hatte Bechstein 300 Flügel gebaut, ab 1870 hatte sich die Produktion bereits auf ca. 500 Instrumente pro Jahr gesteigert, und so ging es weiter. Bechstein eröffnete bald zwei weitere Klavierfabriken und 1885 eine Auslandsdependance in London. Bis zu seinem Tode – Carl Bechstein starb knapp drei Monate nach seiner Frau Louise, geborene Doehring (1828-1899) – wurden ihm viele Ehrungen zuteil: Er bekam die Goldmedaille der Großen Berliner Gewerbeausstellung, in Berlin und London wurden Konzertsäle nach ihm benannt. Bis heute genießen die Flügel aus dem Hause C. Bechstein Weltruf, die Firma ist immer noch einer der größten deutschen Klavier- und Flügelhersteller.
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Das 40 Quadratmeter große Grabmonument der Familie Bechstein, aus grünem Fichtelgebirgs-Syenit gefertigt, wurde von dem Bildhauer und Architekten Georg Roensch entworfen. Über der Gruft mit sarkophagartigem Deckstein erhebt sich eine mit Bänken versehene, halbovale Grabwand, die zu den Seiten mit Pfeilern abschließt. Die Pfeilerfronten schmücken bronzene Porträtreliefs, die rechts Carl Bechstein und links seine Gattin Louise, jeweils im Profil und einander zugewandt, abbilden. In der zentralen Nischenarchitektur ist die bronzene Sitzfigur einer trauernden Muse aufgestellt. Sie wurde von Max Koch entworfen und von Hermann Noack gegossen.Die Leier in ihren Händen ist heute leider verloren. Umgeben ist das barockisierende und romanisierende Erbbegräbnis von einem schmiedeeisernen Gitter, das von der Firma Eduard Puls hergestellt wurde.
Was bisher beigetragen wurde
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