Den kulinarischen Vorlieben des Prinzen verpflichtet

Johann Gottfried Schwimmer

• Johann Gottfried Schwimmer (1794-1871) muss ein herausragender Kochkünstler gewesen sein, denn sonst hätte er es wohl kaum zum Hofküchenmeister des Prinzen Albrecht von Preußen gebracht, des jüngsten Sohnes von König Friedrich Wilhelm III. und seiner Gattin Königin Luise. Von Erfolg und Ansehen des höfischen Koches zeugt sein neugotisches, in rotem Backstein errichtetes Erbbegräbnis, das zu den Schmuckstücken des Ensembles von Mausoleen auf der Höhe des St. Matthäus-Friedhofs gehört. Es wurde 1871 von einem unbekannten Architekten entworfen, ist in seiner klaren Formensprache jedoch im Umfeld der Schinkelschule zu verorten. Der auch aufgrund seiner Vollständigkeit kunsthistorisch bedeutende Grabbau wurde Ende der 1970er Jahre zum letzten Mal renoviert. Oberflächlich betrachtet, hinterlässt das Bauwerk daher einen guten Gesamteindruck. Allerdings weist es an Fassade und im Innenraum eine Reihe von Schäden auf, die auf eine defekte Entwässerung des Daches zurückgehen. Zahlreiche Steine des schönen Klinkermauerwerks – besonders im Bereich der Konsolen und Blendarkaden – sind bereits stark in Mitleidenschaft gezogen. Um den fortschreitenden, vor allem durch Frost begründeten Verfall zu stoppen, müssen umgehend Sanierungsarbeiten eingeleitet werden.