Herzstück der „Kirchhöfe ohne Kirche“
der Dreifaltigkeitsfriedhof I
mehringdamm 21 —- 109 61 Berlin-kreuzberg
Der Dreifaltigkeitsfriedhof I in Kreuzberg, entstanden etwa um 1739, gehört zu dem historisch wie künstlerisch bedeutenden Friedhofskomplex vor dem Halleschen Tor und ist der älteste der dort angelegten Friedhöfe. Er liegt als schmaler Streifen zwischen Baruther Straße und Blücherstrasse und ist im Osten und Westen begrenzt von den ersten drei Friedhöfen der Jerusalems- und Neuen Kirchengemeinde sowie vom Bethlehemsfriedhof. Man kann ihn nur über die anderen Friedhöfe mit den Eingängen Mehringdamm und Zossener Straße betreten. 1737 ließ König Friedrich Wilhelm I. wegen des enormen Zuwachses der Friedrichstadt-Gemeinde eine zusätzliche Kirche, die Dreifaltigkeitskirche, errichten. Der infolge von Kriegsschäden 1947 abgetragene Kirchenbau lag an der Kreuzung Mauerstraße, Kanonierstraße (heute Glinkastraße) und Mohrenstraße. Von Beginn an ohne Kirchhof geplant, erhielt die Gemeinde noch vor der Fertigstellung und Weihung ihrer Kirche (1739) ein eigenes Areal auf dem in den 1730er Jahren entstandenen Begräbnisplatz der Friedrichstädter Gemeinden vor dem Halleschen Tor. Bereits 1755 wurde das Friedhofsgelände nach Süden hin ausgedehnt, 1798 erfolgte eine zweite Erweiterung, die heute den größten Teil des noch erhaltenen Dreifaltigkeitsfriedhofs bildet. Wie die Nachbarfriedhöfe galt auch der Dreifaltigkeitsfriedhof in seinen Anfängen als Armenfriedhof. 1816 wurde er ein letztes Mal vergrößert, bevor die Gemeinde mit ihrem dritten Kirchhof als erste 1825 an den Hang des Tempelhofer Berges zog, der späteren Bergmannstraße. 1807 ließ die Gemeinde ein Leichengewölbe errichten, das später zu einer Kapelle umgebaut wurde. Auch wenn von dem viel gerühmten, alten Baumbestand nur noch Reste vorhanden sind, entsprechen die Hauptwege des älteren Geländeteils noch der ursprünglichen Anlage. In den 1980er Jahren erfolgten erste restauratorische Maßnahmen an historisch wertvollen Grabmalen und Gittern, die 2006/07 fortgeführt wurden. Auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof I gibt es kunst- und stadtgeschichtlich bedeutsame Ruhestätten, viele prominente Persönlichkeiten liegen hier begraben. Als Beispiele genannt seien das Schriftstellerpaar Karl August (†1858) und Rahel Varnhagen von Ense (†1833) sowie die Familien Mendelsohn und Bartholdy, darunter der Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy (†1847) und dessen Schwester, die Komponistin Fanny Hensel (†1847).