MASSNAHMEN: Reinigung und Sanierung der Grabwand, Anbringung der Schrifttafel, Neuvergoldung der Grabinschrift
KOSTEN: 20.000 Euro
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Pionier der direkten Laryngoskopie
Erbbegräbnis Familie Kirstein
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Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Hals-, Nasen- und Ohrenarzt Dr. Alfred Kirstein (1863-1922) durch seine in Berlin erarbeiteten Beiträge zur direkten Laryngoskopie (griech. Larynx „Kehlkopf“ und skopein „betrachten“), einer unter Narkose angewandten, neuen Methode zur direkten Betrachtung und Untersuchung des Kehlkopfes, innerhalb der internationalen medizinischen Fachwelt berühmt. 1895 führte er seine ersten Untersuchungen an den Binnenstrukturen des Kehlkopfes durch, kurze Zeit später demonstrierte er seine bahnbrechenden Ergebnissevor der Berliner Medizinischen Gesellschaft. Um den Kehlkopf und seine Erkrankungen zu untersuchen, hatten Ärzte bis zu jener Zeit gestielte Spiegel und reflektierendes Licht benutzt. Kirstein entwickelte ein neuartiges, spatelförmiges Gerät und bezeichnete es als Autoskop, die Untersuchungsmethode als Autoskopie. Auch erkannte der Arzt schon früh die weiteren Möglichkeiten seiner neuen Errungenschaft, so beispielsweise die autoskopische Fremdkörperentfernung ohne Luftröhrenschnitt und andere neue Methoden der Atemwegssicherung, etwa die Katheterisierung der Bronchien. Ebenfalls bemerkenswert präsentiert sich das Erbbegräbnis der Familie Kirstein. Wer die freistehende, aus poliertem schwarzem Granit gearbeitete Rückwand mit dem ungewöhnlichen und auffälligen Dekorum entworfen hat, ist leider unbekannt. Eine der Besonderheiten betrifft die Form der Grabwand
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selbst: Diese beschreibt einen in der Mitte nach unten laufenden, weichen Bogen, dessen aufwärtsstrebende Enden eine Rundung bilden. Über diese sind üppige, wahrscheinlich aus patiniertem Kupferblech gearbeitete Palmwedel drapiert. In der Mitte der Grabwand erhebt sich als Bekrönung eine große steinerne Palmette. Eine Folge verschiedener, übereinander positionierter Dekorelemente teilt die Grabwand in zwei Hälften, darunter Palmetten, Voluten und Rosen, eine Tuchdraperie mit Banderole und eine gesenkte Fackel, die ihre verlöschende Flamme aus Metall verloren hat. In die Grabwand sind zwei hochrechteckige Inschriftentafeln eingefasst, die oben spitz zulaufen. Jede Tafel krönt das Relief eines Davidsterns. Die linke Tafel hat sich aus der Verankerung gelöst und liegt halb versunken im Efeufeld vor dem Wandgrab. Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis ist unter dem Namen und den Lebensdaten Alfred Kirsteins zu lesen. Neben ihm sind hier auch Franziska Kirstein, geb. Michel (1843-1927) – vermutlich die Mutter des Arztes – sowie weitere Familienmitglieder beigesetzt.
Was bisher beigetragen wurde
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