MASSNAHMEN: Neufundamentierung und Reinigung desGrabsteins, ggf. Wiederherstellung der Farbfassung, Herrichtung des gärtnerischen Umfelds
KOSTEN: 9.500 Euro
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Außergewöhnlich kosmisch
Grabanlage Erwin Reibedanz
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Eines der ungewöhnlichsten Grabdenkmäler auf den Berliner Friedhöfen ist das des Wäschereibesitzers Erwin Reibedanz (1878-1919). In expressionistischer Formensprache hat der Architekt Max Taut eine Muschelkalkstele gestaltet, die einen emporsteigenden Kometen darstellt. In seinem Schweif erscheint ein durch die Aufwärtsbewegung des Himmelskörpers zur Seite kippendes Kreuz. Es soll auf Wunsch der Witwe Anni, geborene Hoffmann, in den Entwurf eingefügt worden sein und betont die Auferstehungshoffnung, die das Grabmal symbolisiert. Max Taut betrieb mit seinem älteren Bruder Bruno Taut und Franz Hoffmann ein Architekturbüro. Zu seinen wichtigsten Bauten gehört u. a. das ehemalige Verwaltungsgebäude des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (1922-23) in der Wallstraße/Inselstraße. Es war das erste Gebäude in Berlin mit einer bahnbrechenden Rahmenkonstruktion aus Stahlbeton, die sich beim Bau von Bürohäusern weltweit durchsetzen sollte. Dass Max Taut den Auftrag für die Gestaltung des Grabes erhielt, lag nahe: Der Sohn von Erwin Reibedanz war mit einer Schwester seines Sozius’ Franz Hoffmann verheiratet. Dieser baute gemeinsam mit Bruno Taut für die Reibedanzschen Dampfwaschwerke die heute denkmalgeschützte Dampfwäscherei in der Teilestraße 23, eines der frühesten Beispiele expressionistischen Bauens in Berlin. Darüber hinaus entwarfen Taut & Hoffmann die Villa der Familie Reibedanz in Lichterfelde. Die Grabstele,
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die heute von einer Holzplanke gestützt wird, war einst farblich gefasst: der Kometenschweif in blaugrauen Tönen und der Kopf goldfarben. Der Kontrast zum Rosenbeet, das früher einmal ringsherum gepflanzt war, schien jedoch eine Spur zu „expressiv“ ausgefallen zu sein. Aufgrund von Protesten musste die Farbfassung des Steines entfernt werden.
Was bisher beigetragen wurde
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